Samstag, 12. Januar 2008

Targeting – wirklich ein cleverer Werbeschachzug?

Ein neuer Trend im Online-Marketing macht die Runde: Targeting.

Unter Targeting versteht man die Bannerschaltung auf Seiten mit zielgruppenrelevanten Inhalten. Automatisch werden die Websites nach Produktnamen und bestimmten Keywords durchsucht und die vermeintlich passenden Werbeeinblendungen geschaltet. Streuverluste werden hierdurch weitestgehend minimiert und zudem entstehen für den Werbetreibenden nur dann Kosten, wenn der Besucher auf das Banner klickt, welches ihn direkt auf die beworbene Seite weiterleitet, argumentieren die Anbieter.

Aus Sicht der Öffentlichkeitsarbeit sind derlei Marketingmaßnahmen schlichtweg abzulehnen. In Zeiten, in welchen sich jeder Internet-User im eigenen Blog oder in den diversen Foren seinen Kummer von der Seele schreiben kann, können derlei unkontrollierbare Mechanismen fatale Folgen haben. Es wird nämlich nicht unterschieden, ob die Inhalte zu Unternehmen XY positiver oder negativer Natur sind.

Schreibt nun Herr Z., der sich mit Bannerschaltung auf seinem Blog ein kleines Taschengeld dazu verdient, einen kritischen, resp. negativen Eintrag über ein Produkt oder eine Dienstleistung von XY - wohlwissend, dass ebenjenes Unternehmen gerne Banner schaltet, mit den entsprechend dosierten Keywords – erscheint dort mit überproportional hoher Wahrscheinlichkeit die entsprechende Werbung. Das mag nun auf den ersten Blick harmlos erscheinen, denn die Leser des Eintrags werden sich kaum animiert fühlen, auf den Banner zu klicken – allerdings wird es dann kritisch, wenn die im Text erhaltenen, für das Unternehmen relevanten Keywords wiederum von den gängigen Suchmaschinen ausgelesen werden.

Und dies kann sodann dazu führen, dass Unternehmen XY künftig mit entsprechenden „Schicksalsgeschichten“ die vorderen Ränge der Suchmaschinenergebnisse belegt...

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