Mittwoch, 11. Juni 2008

Wenn der Kunde uns nicht versteht, dann liegt das an seiner eigenen Dummheit

Die FTD berichtet heute exklusiv über einen Ökostromanbieter, der entgegen eigener (Werbe-)Aussagen "... ein Stromprodukt an, das vollständig regenerativ erzeugt wird " seine Kunden sehr wohl auch mit Atom- und Kohlestrom beliefert. Der Anteil des Nicht-Ökostroms mache aber nur rund 1 Prozent aus, erklärt die Geschäftsleitung im Interview und fügt geständig hinzu, dass man hier vielleicht doch ausführlicher kommunizieren hätte können, um den augenscheinlich immens komplexen Sachverhalt verständlich zu machen. Um sodann im gleichen Atemzug hinzuzufügen "Wenn das den Verbraucher überhaupt interessiert." Anders gesagt - der Kunde ist eigentlich ohnehin zu dumm und bequem, sich dafür zu interessieren oder gar verstehen zu wollen, resp. verstehen zu können.

Doch wer ist hier wirklich der Dumme?

Wer mit ökologischen 100%-Aussagen und -Grafiken Versprechungen macht, der muss diese auch einhalten. Und wenn die Unternehmenskommunikation dann in der Stellungnahme, schier im Stile eines Kleinkinds, mit dem Finger auf die Mitbewerber zeigt, derlei vorsätzliche Verbrauchertäuschung dadurch peinlich zu legitimisieren versucht, eigene Fehler jedoch nicht einzugestehen bereit ist, es überdies nicht für angebracht hält, das vermeintliche Missverständnis zu bedauern, dann riecht das doch schon sehr nach Arroganz.

Unternehmen bestehen letztlich auch "nur" aus Menschen die Fehler machen können. Sympathisch und glaubwürdig macht es sie, diese Fehler einzugestehen, denn: "Irren ist menschlich."

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